Ein traurig-schönes Buch über Freiheit und die Kraft des Wachsens
Ein kleiner Junge liebt es, in den Zirkus zu gehen und die Tiere aus der Nähe zu sehen – vor allem der Elefant hat es ihm angetan. Als er feststellt, dass ein so großes, geschicktes und starkes Tier nach der Vorstellung an einen kleinen Pflock gebunden wird, ist er erstaunt und traurig. Erst Jahre später kann ihm jemand erklären, warum sich der Elefant nicht selbst befreit: Von klein auf wird der Elefant an den Pflock gebunden. Zuerst müht er sich ab, doch seine Kräfte reichen noch nicht, sich von Kette und Pflock zu befreien, bis er am “traurigsten Tag” (steht wirklich so im Buch) seines Lebens aufgibt und sich in sein Schicksal fügt.
Als der Junge längst groß ist, denkt er immer noch an den Elefanten und möchte ihm am liebsten zuflüstern, dass er heute viel stärker und größer ist als früher und bloß weil ihm Dinge in der Vergangenheit nicht gelungen sind, das nicht bedeutet, dass sie ihm heute auch nicht gelingen und dass es sich lohnt, es immer wieder zu versuchen.
Eine rührende, traurig-schöne Geschichte über Selbstvertrauen, die Kraft des Wachsens und Freiheit. Die Illustrationen von Gusti sind ein phantasievoller Mix aus Collagenstil, Wasserfarben und Retronostalgik. Ich find’s toll! Einziger Wehrmutstropfen: Am Ende der Geschichte hat sich der Elefant in der Vorstellung des längst erwachsenen Jungen zwar vom Pflock befreit, reist aber freiwillig immer noch mit dem Zirkus herum, einfach weil er so viel Freude dabei hat. Aber das kann man ja im Gespräch gut begleiten.
Der Verlag empfiehlt das Buch von 24 Monaten bis sechs Jahren.
Jorge Bucay: Wie der Elefant die Freiheit fand. 40 Seiten. Fischer Schatzinsel 2010. 14,95 Euro.
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Gutes buch, habe ich mir gerne durchgelesen und kann ich nur weiter empfehlen