Leute, das ist ein schönes Buch. “Das vegane Familienkochbuch” von Jasmin Hekmati geht echt als Inspiration durch: gesund (!), ansprechend und professionell gestaltet. Toll ist auch, dass asiatische und orientalische Geschmacksrichtungen ihren Weg ins Buch gefunden haben – echt abwechslungsreich!
Im einleitenden Teil beschreibt Hekmati ihren Weg zum Veganismus – den spannenderweise ihr damals zweijähriger Sohn aufgemacht hat. Der wollte nämlich mal wissen, warum er der Hauskatze nicht am Schwanz ziehen darf, woraufhin sich Hekmati die Frage aufdrängte, wieso uns bei bestimmten Tierarten wichtig ist, ihnen keinen Schmerz zuzufügen, während wir uns bei anderen Tierarten darüber keine Gedanken machen. Zack! war sie mitten im veganen Thema und es gab kein Zurück.
Der Rezepte-Teil ist folgendermaßen aufgeteilt: Frühstück (mit so Herrlichkeiten wie Happy-Day-Porridge oder Haselnussiger-Choco-Chia-Pudding), Unterwegs-Kram (z.B. Kirsch-Mandel-Flapjacks, Quinoa-Köfte im Salatbeet oder Knusprige Mini-Böreks mit Spinat) , Suppen & Salate, Hauptgerichte (von Japanische Yaki Udon bis Kartoffel-Linsen-Puffer mit Apfelmus gibt’s jede Menge Anregung für junge Gaumen), Desserts & Gebäck und Grundrezepte.
Allerdings, das muss man schon sagen, darf man kein kleines (oder großes) Mäkel-Esserchen zu Hause haben – wenn Jasmin Hektmatis Kinder diese ganzen Gerichte anstandslos essen, hat sie meine ewige Hochachtung. Ich müsste bei sehr vielen Rezepten erst mal mit dem Mixer ran oder eben nachher Zwiebel- und andere Gemüsestückchen mühsam herauslesen, da hier ein hartnäckiger Gemüse-in-Stückchen-Verweigerer am Tisch sitzt. Und mein Sohn ist da auch kein Fan von. 😉 Gerade den ganzen Salat-Teil brauche ich hier erst gar nicht in Betracht zu ziehen, mein Sohn hätte da echt kein Verständnis für, wenn ich ihm z.B. einen Süßsauren Linsensalat mit Walnusskrokant vorsetzen würde. Ist das bei Euch allen anders? Schreibt mal in den Kommentaren wie das bei Euch läuft, das interessiert mich!
Insgesamt finde ich die Rezepte wirklich toll und vielseitig und es macht selbst jemandem wie mir (ich bin ja mehr so vom Typ Was-im-Kühlschrank-ist-wird-in-den-Wok-geschmissen) Spaß, sich daraus Ideen zu holen – für unseren Kontext betrachte ich es aber eher als tolles, allgemeines veganes Kochbuch. Die Gefüllten Kartoffelklöße in orientalischer Tomatensauce werden es z.B. mit einer stolzen Vorbereitungszeit von anderthalb Stunden einfach niemals auf unseren Tisch schaffen; nicht wenige Rezepte brauchen deutlich länger als es unser Alltag (oder meine Muße) erlauben würde.
Was das Buch dann doch wieder familienausgerichteter macht, sind die explizit gesund ausgesuchten und vielseitigen Zutaten. Raffinadezucker habe ich da gar nicht gefunden, gesüßt wird mit Datteln, Agavendicksaft und ähnlichem oder Vollrohrzucker. In Sachen Fett setzt sich die für das Buch auffällige Vielseitigkeit fort: Rapsöl, Leinöl, Kokosöl, Olivenöl. Und dann gibt es noch den Ernährungsinformations-Teil: “Das ABC der veganen Ernährung” – darin gibt es dann auch noch einen Beikostplan mit Rezepten und auch einige relevante Nährstoffe/Vitamine kommen darin vor. Jasmin Hekmati hat sich dafür Unterstützung vom Ernährungswissenschaftler Dr. Markus Keller vom Institut für nachhaltige Ernährung geholt (der auch am Anfang des Buches in einem kurzen Kapitel die gesundheitlichen Potenziale veganer Ernährung aus ernährungswissenschaftlicher Sicht beschreibt). Wirklich informativ und zum schnellen Nachlesen absolut hilfreich – einen ausführlichen Ratgeber in Sachen veganer Ernährung (wie ich ihn für vegane Eltern ja obligatorisch finde) ersetzt er aber natürlich nicht. Außerdem fehlt natürlich nicht der Warenkunde-Teil – hier erklärt Hekmati von A wie Acerolakirschen bis immerhin W wie Weizenkeime, was ihr veganer Vorratsschrank hergibt.
Von mir gibt’s Däumchen hoch!
Jasmin Hekmati: Das vegane Familienkochbuch. Erscheinungsjahr: 2015. 192 Seiten. 24,90 Euro.
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Das Vegane Familien Kochbuch habe ich auch und da sind wirklich super rezepte drin, sie sind leicht nach zu machen zudem schmecken sie super. Kann ich nur weiter empfehlen.
Ich selbst habe keine Kinder, bin aber Erzieher in einer Kinderkrippe.
Die Kinder mögen Salat häufig auch nicht. Aber wenn er aus Gurken oder Karotten besteht, gibt es echt eine Zwergenaufstand, sollte er leer sein 🙂
Das Buch habe ich schon eine ganze Weile. Ich finde es richtig klasse und bisher hat alles geschmeckt. Die Gnocchi mit Zucchini sind der Knaller <3